Die erste Operation, die für die chirurgische Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wurde, ist die Ileum-Interposition.

Durch Studien wurde die Inkretinwirkung von Hormonen, die im letzten Teil des Dünndarms ausgeschieden werden, bewiesen.

Auf dieser Grundlage basiert die grundlegende Logik der Ileum-Interposition. Sie zielt darauf ab, dass die Hormone wie GLP-1, die den Blutzucker wirksam kontrollieren und vom letzten Teil des Dünndarms abgesondert werden, während der Passage vom Magen zum Dünndarm auf diese Hormone treffen, ohne dass die Kohlenhydrate in der Nahrung den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen. Aus diesem Grund besteht der wichtigste Schritt bei der Ileum-Interposition darin, den letzten Teil des Dünndarms zu proximalisieren und näher an den Magen zu bringen.

Die Ileum-Interposition wurde für Patienten mit Typ-2-Diabetes entwickelt. Leider sind Patienten mit Typ-1-Diabetes für diese Operation nicht geeignet. Die durchgeführten Tests haben ergeben, dass Patienten mit Typ-2-Diabetes und ausreichender Insulinreserve unabhängig von ihrer Fettleibigkeit für diesen Eingriff geeignet sind.

Bei der Ileum-Interposition wird zunächst das Magenvolumen reduziert, um die Nahrung schneller aus dem Magen zu entleeren und den hormonaktiven Bereich des Magens zu deaktivieren. Dann wird das Ileum proximalisiert, damit die Nahrung so schnell wie möglich auf die insulinähnlichen Hormone trifft.

Die Operation wird laparoskopisch oder roboterassistiert durchgeführt. Die durchschnittliche Operationszeit beträgt 2-3 Stunden. Die Patienten werden entlassen, nachdem sie 3-4 Tage lang nach der Operation auf unserer Station überwacht wurden.

Vorteile

• Fettleibigkeit ist keine Voraussetzung für die Ileum-Interposition. Sie kann für Patienten jeden Gewichts problemlos durchgeführt werden
• Wenn die Ileum-Interposition mit einer geschlossenen Methode durchgeführt werden kann, beträgt die postoperative Erholungszeit kürzer.
• In der postoperativen Phase wird der Blutzucker kontrolliert, ohne dass die Patienten Insulin spritzen müssen, wie es sonst üblich ist.
• Die Chirurgie bietet nicht nur bei Diabetes, sondern auch bei anderen Komponenten des metabolischen Syndroms erhebliche Vorteile

Nachteile

• Bei der Operation handelt es sich um eine fortgeschrittene laparoskopische Operation, die schwierig durchzuführen ist und länger dauert als andere Operationen.
• Auch wenn es in der postoperativen Phase verschiedene Auswirkungen aufgrund von Veränderungen im Verdauungssystem auftreten können, sind es meistens vorübergehend und können durch Nahrungsergänzungsmittel beseitigt werden.

Postoperative Phase

Um das Verdauungssystem in der postoperativen Phase von etwa 1 Monat zu regulieren, wird der Übergang von flüssiger Nahrung zu Suppe, Brei und schließlich fester Nahrung schrittweise vollzogen. All diese Informationen werden von unseren Ernährungsberatern und unserem Team ausführlich erläutert. Der Diabetes verschwindet nicht sofort, aber von den ersten Tagen an wird Schutz vor ihren negativen Auswirkungen gewährleistet. Es dauert etwa 6-8 Monate, bis sich die Auswirkungen der Operation ausgeglichen haben. Nach dem 1. Jahr gerät der Diabetes zu 80-90 % unter Kontrolle.